Selbständig & sicher in der Gastronomie (1/5)

Als Gast-Referent durfte ich letzte Woche in meinem Impuls-Webinar "Selbständig & sicher in der Gastronomie" meine Erfahrungen mit interessierten Gründern teilen.

Ich hatte 5 Erfolgstipps vorbereitet:

Tipp 1: Entscheide, ob Du selbständig oder Unternehmer sein willst

Tipp 2: Definiere WARUM Du gründen willst?

Tipp 3: Schreibe einen Business Plan für DICH

Tipp 4: Schaffe klare Organisations-Strukturen

Tipp 5: Entwickle Systeme

In den nächsten Wochen liest Du in unserem Online-Magazin "Service Spot" was ich im Impuls-Webinar zu den 5 Tipps erzählt habe. Also, dran bleiben lohnt sich!

Bevor ich mit Tipp 1 loslegte, erzählte ich von einer sehr tiefgreifenden persönlichen Erfahrung:

Ich erinnere mich noch genau: 10. September 2004, 17 h.

Wir - also mein Mann und ich - eröffneten unseren Coffee Shop in der Münchner Innenstadt.

Wir nahmen uns ein Becks aus dem Kühlschrank, setzten uns auf die Terasse und schworen uns:

"Dieser Laden muss auch ohne uns laufen!"

Damals war ich mir gar nicht bewusst was diese Aussage auslöste.

Erst viel später – als wir den Laden längst verkauft hatten – wurde mir die Auswirkung dieses Satzes bewusst:

Mit diesem Satz programmierten wir unser Mindset!

Wir organisierten unseren Betrieb eben so, dass der ohne uns lief. Wir hatten an 364,5 Tage im Jahr geöffnet, von 7 - 24 h. Und natürlich haben wir oft operativ mitgearbeitet - besonders am Anfang. Aber wir entwickelten unsere Systeme immer weiter und bildeten unsere Teammitglieder so aus, dass wir entbehrlich waren.

Nach dem ersten Jahr hatten wir relativ "normale" Arbeitszeiten, also 40 - 50 h pro Woche und konnten  1 x Jahr mindestens 10 Tage am Stück in Urlaub fahren, OK, abgesehen von ein paar Ausnahmen in den 10 Jahren. 

Wir hatten den Rücken frei um uns um Unternehmeraufgaben zu kümmern, damit wir wachsen konnten.

Dabei wurden wir von der Franchise-Zentrale unterstützt.

Das Klischee „Selbständig = selbst & ständig“ traf für uns nicht so wirklich zu.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Selbständiger und Unternehmer?

Selbständige kümmern sich darum, dass die Dinge richtig getan werden.

Unternehmer kümmern sich darum, dass die richtigen Dinge getan werden.

Es gibt zwei verblüffende Zahlen:

• 95 % der Gründer scheitern in den ersten 5 Jahren
• 85 % der Franchise-Nehmer (in Franchise-Systemen) sind erfolgreich

Und dafür gibt es einen Grund:

Wer selbständig ist, will das was er/sie besonders gut kann und auch sehr gerne macht im eigenen Betrieb tun.

Der/die Chef*in ist die Party. Und Gott bewahre wenn er/sie ausfällt. Der Selbständige kann das was er/sie tut sehr gut. Die Möglichkeit, sich weiter zu entwicklen ist begrenzt, dafür ist ja gar keine Zeit weil man ständig in den operativen Ablauf eingebunden ist. Und wenn der/die Chef*in nicht wächst, kann das Unternehmen auch nicht wachsen. Das kann Jahre lang gut gehen und ist für manche die Erfüllung. Aber die Zahlen zeigen uns: meistens endet die Selbständigkeit als Sklave im eigenen Laden: nichts funktioniert ohne den/die Chef*In.

Klassische Aussagen eines Selbständigen: "Wenn ich nicht alles selber mache..." "Ich habe keine Zeit..."

Unternehmer wollen etwas verändern: im Leben, in der Stadt, in der Branche, manche sogar auf der ganzen Welt.

Unternehmer müssen nicht unbedingt etwas vom Business verstehen, aber sie verstehen etwas davon wie man Business macht oder wollen das zumindest schnell lernen. Sie kümmern sich um Unternehmeraufgaben, arbeiten am Unternehmen. Sie denken immer über Weiterentwicklung und Verbesserung nach.

Möchtest Du Selbständiger oder Unternehmer sein?

Schon neugierig auf Tipp 2?

Dann schaue in den nächsten Tagen wieder vorbei hier im: